Die Klima-Allianz Schweiz setzt die Schweizerische Nationalbank unter Druck. Diese befördere „eine katastrophale Temperaturerwärmung von 4 bis 6 Grad“, schreibt die Organisation in einer Mitteilung. Die Aktienanlagen der Nationalbank seien für einen CO2-Ausstoss verantwortlich, der über dem der Schweiz insgesamt liege.
Die Allianz legt neun Empfehlungen vor, wie die Bank im Rahmen ihres Mandats klimafreundlich agieren könne. So solle die Bank Grundlagen erarbeiten, „welche die Beherrschung der Klimarisiken im Rahmen der Erhaltung der Stabilität des Finanzsystems ermöglichen“, heisst es in der Mitteilung der Klima-Allianz. Die Versicherungen, Banken und Pensionskassen sollten zudem einem Klima-Stresstest unterzogen werden. Ausserdem solle die Nationalbank auch ihre eigenen Investitionen evaluieren und ihre Anlagerichtlinien so erweitern, dass Investitionen in Unternehmen ausgeschlossen seien, „die systematisch gravierende Klimaschäden verursachen“. In einem ersten Schritt solle sie sich aus Kohlefirmen und Unternehmen mit den grössten fossilen Energiereserven zurückziehen.
Der Klima-Allianz Schweiz gehören 73 Organisationen an. Dazu zählen Umweltschutzorganisationen wie Greenpeaceund der WWF, Hilfswerke, der Konsumentenschutz, aber auch Parteien wie die Grünen, die Grünliberalenund die Sozialdemokraten.
Nationalbank-Vizepräsident Fritz Zurbrügg hatte sich unter anderem an einer Veranstaltung der Zürcher Handelskammer Mitte April gegen solche Forderungen gewandt. Die SNB müsse aus geldpolitischer Sicht ihre Anlagen möglichst weit streuen, schliesse aber bestimmte Unternehmen aus. Dazu zählten jene, die international geächtete Waffen herstellen, grundlegende Menschenrechte verletzen oder die Umwelt gravierend verschmutzen. Die Hauptaufgabe der SNB bestehe aber darin, die Preisstabilität zu sichern, so Zurbrügg. Um sie zu erfüllen, müsse sie unabhängig entscheiden können, so wie das in der Verfassung verankert sei. stk