Vier Partner wollen Alpbach nutzen


Erstfeld UR - Der Urner Alpbach soll energetisch genutzt werden. Die Energieversorger Altdorfs und Erstfelds sowie der Kanton und die Korporation Uri haben einen Projektvertrag unterzeichnet. Sie wollen bis Ende 2018 eine Konzession und die Baubewilligung für die Nutzung erhalten.

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von swisscleantech
20.03.2018

Der Alpbach bildet das letzte grössere Potenzial an Wasserkraft, das im Kanton Uri noch nicht genutzt wird. Das Elektrizitätswerk Altdorf (EWA), die Gemeindewerke Erstfeld (GWE), der Kantonund die Korporation Uri wollen das ändern. Wie der Kanton in einer Mitteilungschreibt, haben die vier Partner einen Projektvertrag unterzeichnet, laut dem sie eine Konzession für die Nutzung der Wasserkraft und eine Baubewilligung anstreben wollen. Wird beides vor Ende 2018 erteilt, dann gründen die vier Partner die KW Erstfeldertal AG. Die beiden Energieversorger würden an dem neuen Unternehmen je 38 Prozent halten, der Kanton 16 und die Korporation die restlichen 8 Prozent. „Jetzt ist der Weg für eine gute Lösung am Alpbach geebnet“, wird der Urner Baudirektor Roger Nager in der Mitteilung zitiert.

Auch die KW Alpbach AG hatte Interesse an der Nutzung des Alpbachs gezeigt. Der Kanton hatte aber im Februar klargemacht, dass er mit den Gemeindewerken zusammengehen will. „Wir wissen – trotz mehrmaliger Nachfrage – bis heute nicht, wer alles hinter dieser AG steckt und wie es mit der Finanzierung oder auch mit der langfristigen Ausrichtung dieser Gesellschaft aussieht“, hatte Nager in einem Interviewmit der „Luzerner Zeitung“ erklärt. „Wenn der Kanton oder die Korporation einen verlässlichen und kompetenten lokalen Partner wie das EWA nicht im Boot haben möchten, würde das kaum jemand verstehen.“ Laut der Mitteilung des Kantons sollen nun Vertreter der KW Erstfeldertal AG mit der KW Alpbach AG Gespräche führen, um deren Vorarbeiten kaufen zu können.

Die Nutzung des Alpbachs hat vom Bund eine Zusage für die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) erhalten. Diese Zusage läuft aber Ende 2018 ab. Daher muss der Landrat spätestens im November über die Konzessionserteilung entscheiden. Das ist nur möglich, wenn das Verfahren nicht mit juristischen Mitteln von Gegnern aufgehalten wird. „Ohne KEV ist das Werk aus heutiger Sicht nicht rentabel zu betreiben“, schreibt der Kanton. stk