Fotografie: Thommen Group
Schlüsselrolle in der Kreislaufwirtschaft
Die Thommen Group versteht sich nicht nur als Recycler, sondern auch als Rohstoffproduzent und Enabler einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft. Sabine Krattiger, COO der Immark, präsentierte wie die drei Unternehmen der Gruppe – Immark, Metallum und Thommen – für jeden Anspruch die passende Recycling-Lösung bieten. Die verschiedensten Gebrauchsgegenstände können so am Ende ihrer Lebenszeit wieder zu wertvollen Materialien verwertet werden. Damit können Unternehmen nicht nur Emissionen reduzieren, sondern auch ihre Versorgungssicherheit in Zeiten geopolitischer Unsicherheiten stärken. Indem die Thommen Group weggeworfene Produkte aufbereitet und die Sekundärrohstoffe in den Markt zurückführt, schliesst das Unternehmen Recyclingkreisläufe innerhalb der Schweiz. Damit deckt das Unternehmen wichtige Teile der Kreislaufwirtschaft neben anderen R-Strategien wie Reduce oder Reuse ab – und unterstützt Partner aus Industrie und Handel dabei, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Wirtschaftliche und ökologische Chancen
Wie gross der Vorteil zirkulärer Systeme sein kann, zeigte swisscleantech-Co-Geschäftsführer Christian Zeyer am Beispiel von Baustahl. Stahl aus Roherz benötigt rund 24 Gigajoules Energie und verursacht 2.3 Tonnen CO2 pro Tonne. Elektrostahl aus Abbruchmaterial kommt hingegen mit 10 Gigajoules und 0.1 – 0.7 Tonnen CO2 aus – bei tendentiell kleinerem Arbeitsaufwand. Ein enormes Potential zur Emissionsminderung und Ressourcenschonung, doch das aktuelle Angebot an Sekundärstahl vermag die Nachfrage nicht zu decken: So stammt erst rund ein Drittel des weltweit produzierten Stahls aus Sekundärmaterial.
Ein weiterer grosser Hebel der Kreislaufwirtschaft liegt in Branchenlösungen wie Zeyer am Beispiel RecyPac zeigte: Eine Branchenorganisation von Lebensmittelherstellern, Detailhändlern, Kunststoffproduzenten und weiteren Akteuren baut erstmals ein flächendeckendes Recyclingsystem für Plastikverpackungen und Getränkekartons in der Schweiz auf.
Pouyan Dardashti, CEO der Thommen Group und swisscleantech-Vorstandsmitglied betonte die Rolle der Zusammenarbeit und lud zum Dialog: Suchen Unternehmen Lösungen, um Kreisläufe zu schliessen, sei die Thommen Group stets offen, die Kreislaufwirtschaft gemeinsam voranzubringen.
Ein runder Abend nah an der Praxis
Der Member Event bot nicht nur spannende Inputs, sondern auch Einblicke in die Praxis moderner Kreislaufwirtschaft: Bei der Führung durch die Werke von Thommen und Immark konnten die Teilnehmenden die Abläufe der wohl modernsten Recyclinganlage Europas aus nächster Nähe erleben – von der Sortierung bis zu den extrahierten Sekundärrohstoffen.
Die Thommen Group zeigte eindrücklich, wie viel Innovationskraft und Wille in der klimatauglichen Wirtschaft steckt. Mit seinem praxisorientierten Ansatz und dem Mut, neue Wege zu gehen, machte der Event deutlich: Die Kreislaufwirtschaft ist nicht nur eine ökologische Notwendigkeit, sondern auch eine wirtschaftliche Chance.