Notwendigkeit von CO2-Entfernung und Carbon Capture & Storage

Schwerreduzierbare Emissionen bleiben für Unternehmen eine Herausforderung – wir arbeiten an den Lösungen.

Was können Firmen mit schwer zu vermeidenden Restemissionen unternehmen, wenn alle Reduktionsmassnahmen bereits ergriffen sind? Diese müssen entweder an der Quelle abgeschieden und dauerhaft eingelagert oder mit Massnahmen zur CO2-Entfernung ausgeglichen werden. swisscleantech engagiert sich in beiden Bereichen.

Wir arbeiten am Konzept für eine Schweizer CO2-Entsorgungsinfrastruktur mit und pflegen den Dialog mit Behörden, Anbietern und Mitgliedern, die sich für die CO2-Entfernung interessieren. Unser Ziel ist es, dass insbesondere KMU sich rechtzeitig und niederschwellig mit anerkannten Bescheinigungen zum Ausgleich der schwervermeidbaren Restemissionen versorgen können.

Das Klimaschutzgesetz verpflichtet Schweizer Unternehmen dazu, bis 2050 Netto-Null Treibhausgase auszustossen. Dies bedeutet, dass bestehende Emissionen so weit als möglich reduziert werden und die verbleibenden, schwervermeidbaren Emissionen mit CO2-Entfernung oder Carbon Capture & Storage (CCS) auf Null ausgeglichen werden.

Bei diesen schwervermeidbaren Emissionen unterscheidet man zwischen Restemissionen aus diffusen Quellen (beispielsweise aus der Landwirtschaft oder dem Verkehr) und Punktquellen wie etwa der Abgase aus dem Kamin einer Produktionsanlage.

Grosse Schweizer Punktquellen sind vor allem die Kehrichtverbrennungsanlagen und die Zementwerke. Deren Emissionen können am besten entfernt werden, indem sie aus dem Abgas abgeschieden und dauerhaft in geologischen Formationen eingelagert werden. Da in der Schweiz voraussichtlich nicht genügend Raum für Lagerstätten vorhanden ist, muss der grosse Teil dieses abgeschiedenen CO2 ins Ausland transportiert werden. Eine entsprechende Transportinfrastruktur wirft viele politische, wirtschaftliche und technische Fragen auf, bei deren Beantwortung swisscleantech als Mitglieder der Arbeitsgruppe CCS/NET des Bundes mitwirkt.

Diffuse Quellen müssen über Massnahmen zur CO2-Entfernung («Offsetting») ausgeglichen werden. Projekte, die solche Massnahmen umsetzen, erhalten entsprechende Bescheinigungen. Diese unterscheiden sich von den klassischen Kompensationszertifikaten, indem eine tatsächlich gemessene Menge CO2 dauerhaft aus der Atmosphäre entfernt wird, während Kompensationen lediglich zusätzliche Emissionen vermeiden.

Der Markt für Bescheinigungen aus CO2-Entfernung steckt noch in den Kinderschuhen, die Bescheinigungen sind teuer und kaum verfügbar. Viele Unternehmen haben sich zudem noch nicht mit Offsetting auseinandergesetzt. Dabei wäre es zentral, dass der Markt frühzeitig skaliert wird, damit er spätestens 2050 auch die benötigten Mengen liefern kann. swisscleantech möchte Käufer*innen und Verkäufer*innen näher zusammenbringen. Dazu unterstützen wir unsere Mitglieder mit Events, einem umfassenden Whitepaper sowie einer Kurzbroschüre in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Post.

Wir engagieren uns für diesen Markt, indem wir helfen, die Rahmenbedingungen zu klären sowie Informationen und Angebote zwischen unseren Mitgliedern und Anbieter*innen sowie Vermittler*innen von CO2-Entfernungszertifikaten aus vermitteln.

Christian Zeyer
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