Die Richtung stimmt, aber noch mehr Entschlossenheit ist gefordert


swisscleantech begrüsst den heute anlässlich der Innovationskonferenz in Bern lancierten Masterplan Cleantech Schweiz des Bundes. Die darin eingeschlagene Stossrichtung stimmt. swisscleatech wünscht sich jedoch mutigere Schritte, um die Schweizer Wirtschaft auch wirklich als Cleantech-Vorreiterin zu positionieren.

Um das Potential voll auszuschöpfen, braucht es eine Strategie, aber auch die passende Ziele und Rahmenbedingungen.

„Vieles, was im Masterplan Cleantech Schweiz (‘Masterplan’) vorgeschlagen wird, deckt sich mit unserer, am 15. Oktober lancierten, Cleantech Strategie Schweiz (‘Strategie’). Darüber freuen wir uns! Leider kommen aber ambitionierte Ziele, z.B. betreffend CO2, eindeutig zu kurz. Auch was die richtigen, nachhaltigen Rahmenbedingungen betrifft, wirkt der Masterplan eher zahnlos” sagt Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech.

In Sachen Forschungs- und Innovationsförderung, deckt der Masterplan die Forderungen von swisscleantech grösstenteils ab. Mit dem vom Bund formulierten Ziel, dass die Schweiz bis 2020 in der Cleantech Forschung führend sein soll, ist swisscleantech sehr zufrieden. Allerdings ist dies nicht ausreichend. Peter Malama, Vorstandsmitglied von swisscleantech, Nationalrat FDP und Direktor des Gewerbeverbandes Basel-Stadt, meint: „Fördermassnahmen alleine sind nicht zielführend. Forschende, Innovationstreiber und Investoren sind auf langfristig orientierte Rahmenbedingungen angewiesen, was deren Engagement in Cleantech langfristig attraktiv macht und belohnt.”

Kurt Schär, ebenfalls Vorstandsmitglied von swisscleantech und CEO der Biketec AG, ergänzt: „Zusätzlich brauchen wir auch ambitionierte Ziele in Bereichen wie CO2-Emissionen oder Anteil an Erneuerbaren Energien. Zukunftsorientierte Firmen verstehen und unterstützen das – weil nur somit die Schweiz als nachhaltiger Wirtschaftsstandort glaubwürdig ist.”

Im Masterplan wird die wichtige Rolle von Regulationen und Rahmenbedingungen zwar treffend erläutert, die skizzierten Massnahmen dazu bleiben aber sehr vage. Der logische Zusammenhang zwischen Förderstrategie, Zielen und Rahmenbedingungen wird vernachlässigt – im Gegensatz zum gewählten Ansatz in der Strategie von swisscleantech. Der Verband hofft deshalb, dass bei der Weiterentwicklung des Masterplans insbesondere dieser Teil im Sinne der Wirtschaft ausgebaut wird.

Der Masterplan Cleantech Schweiz ist eine gute Arbeitsgrundlage und gibt erste Impulse. swisscleantech freut sich auf die nächsten, konkretisierenden Schritte in Zusammenarbeit mit Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Kurzfristig ist jetzt das Parlament gefragt. Die Revision des CO2-Gesetzes eignet sich hervorragend, um sofort mit der Umsetzung des Masterplans zu beginnen. swisscleantech hofft, dass der Ständerat dem Nationalrat folgt und sich ebenfalls für ein 20% Inland-Reduktionsziel ausspricht. Mit weiteren 20% Auslandsreduktion positioniert das die Schweiz richtig – nämlich als ernst zu nehmendes Cleantech Land. Das wünschen sich immer mehr Firmen, inklusive unsere Mitglieder. Der zwingende Wandel in Richtung Nachhaltigkeit ist für die Wirtschaft keine Bedrohung. Im Gegenteil: Er ist eine grosse Chance.

Links zu weiteren Informationen:
Medienmitteilung des Bundes