Jetzt einen Schritt vorwärts, statt zurück!


swisscleantech versteht nicht, wie angesichts der Frankenstärke aus verschiedenen Kreisen eine Richtungsänderung in der Klima- und Energiepolitik verlangt wird. Jüngstes Beispiel ist die heute veröffentlichte Cleantech Studie der KOF, im Auftrag von economiesuisse.

Obwohl swisscleantech die Resultate der Studie unterstützt, stossen die Schlussfolgerunden des Dachverbands auf Unverständnis – gerade im Hinblick auf die aktuelle Frankenstärke. Es braucht einen Schritt nach vorne und nicht einen zurück. 

swisscleantech will jetzt eine raschere Gangart in Richtung Cleantech Positionierung – und ist mit KOF und economiesuisse einverstanden, dass Cleantech eine grosse Chance für die Schweiz darstellt. Wie in der Cleantech Strategie Schweiz von swisscleantech im letzten Jahr dargelegt, kann die Schweiz auf Ihren traditionellen Stärken aufbauen und gleichzeitig attraktive neue Märkte wie Energieeffizienz-Technologien, Erneuerbare Energien, nachhaltiges Bauen, Wasser- und Abfallwirtschaft angehen. Cleantech ist als Qualitätsfaktor, von dem alle Branchen profitieren können, zu verstehen.

Damit sich die Schweiz als Cleantech Vorreiter (wie auch durch den Masterplan Cleantech des Bundes gefordert) optimal wirtschaftlich profitieren kann, sind auch glaubwürdige politische Ziele wichtig. Gelingt der Schweiz eine Cleantech Positionierung, bringt das einen Konkurrenzvorteil durch Differenzierung. Mit einer Cleantech Positionierung reduzieren wir auch verschiedene Risiken und sichern uns langfristige Wettbewerbsvorteile (z.B. bei steigenden Energie- und Rohstoffpreisen). Ein Richtungswechsel bei der Energiewende oder beim CO2-Gesetz führt klar in die falsche Richtung. Damit würde Planungssicherheit reduziert und eine grosse Chance verpasst.

In der heutigen Pressekonferenz der economiesuisse wie auch auf Websites wie co2.ch wird suggeriert, das richtige CO2 Ziel für die Schweiz wäre 10% Inlandreduktion und 10% Auslandsreduktion. Dies entspricht jedoch der Hälfte der nötigen CO2 Reduktion, ist nicht das Ziel eines Cleantech Vorreiters und wäre auch gegen die von der Schweiz an der letztjährigen Klimakonferenz eingegangenen ‘Cancun Vereinbarung’. Mit so einer Politik würde die Cleantech Chance für die Schweiz in Gefahr gestellt. Die KOF Studie selbst sagt aus, dass die richtigen Rahmenbedingungen die Cleantech Spezialisierung eines Landes positiv fördert.

Deshalb hat swisscleantech vor einer Woche Massnahmen zur Frankenstärke vorgeschlagen, die sowohl kurzfristig im Export und Tourismus wirken als auch langfristig und nachhaltig Wettbewerbsvorteil bringen (Link). Der darin dargelegte ‘Swiss Carbon Cleantech Fonds’ beinhaltet eine 20% Auslandsreduktion – als Zusatz zur 20% CO2 Inlandreduktion wie im CO2 Gesetz bereits beschlossen. Damit werden Exportaufträge ermöglicht, wie auch die Schweiz als Cleantech Vorreiterin, mit einem glaubwürdigen CO2 Reduktionsziel von insgesamt 40% (20% im Inland, 20% im Ausland), positioniert.

Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech sagt dazu: “Was andere als gefährlichen Alleingang bezeichnen, sehen wir im Gegenteil als vielversprechende Vorreiterrolle im Sinne einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft”.