Auf dem Weg zu Netto-Null ist der Wandel hin zu einer Kreislaufwirtschaft ein zentraler Hebel. Mit der Revision des Umweltschutzgesetzes, welches als Ziel die Förderung der Kreislaufwirtschaft hat, stellte das Parlament wichtige Weichen.  

Zu den Schwerpunkten gehörten die Förderung von Branchenlösungen in der Abfallwirtschaft und der Langlebigkeit von Produkten. So wird es für unsere Mitglieder möglich, hochwertige Stoffkreisläufe zu schliessen und attraktiv in die Entwicklung von langlebigen Produkten zu investieren. swisscleantech hat die parlamentarische Arbeit eng begleitet und sowohl eigenständig als auch als Mitglied von Allianzen wichtige Verbesserungen erzielen könne.

Die Wirtschaft muss sich weg von der linearen und hin zur Kreislaufwirtschaft bewegen. Denn diese schont nicht nur unsere endlichen Ressourcen, sondern ist auch ein grosser Hebel auf dem Weg zur klimatauglichen Wirtschaft; rund 22% der inländischen Emissionen könnten durch geschlossene Kreisläufe eingespart werden. Doch die Transformation ist in der Schweiz noch in den Anfängen: Laut dem Circularity Gap Report von Circular Economy Switzerland und Deloitte Schweiz stammen nur 7% der in der Schweiz verwendeten Rohstoffe aus Sekundärquellen wie dem Recycling; 93% der eingesetzten Materialien kommen demnach aus Primärquellen wie dem Rohstoffabbau. Zudem zeigt der Statusbericht der Schweizer Kreislaufwirtschaft der Berner Fachhochschule auf, dass erst 12% der Schweizer Unternehmen zirkuläre Geschäftsaktivitäten substanziell verankert haben. Damit diese Zahlen in den nächsten Jahren deutlich steigen können, sind Wirtschaft, Politik und Gesellschaft gefragt.

Gregory Germann
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Um die Entwicklung hin zur Kreislaufwirtschaft zu beschleunigen, hat das Parlament 2023 mit der Beratung der Revision des Umweltschutzgesetzes konkretisiert. Diese hat zum Ziel, durch den Abbau von Hindernissen und mit neuen Anreizen die Kreislaufwirtschaft in der Schweiz zu stärken. swisscleantech hat sich eigenständig und als Teil der Koalition «Lang leben unsere Produkte» sowie der «Allianz für Branchenlösungen» in den parlamentarischen Prozess eingebracht. Dabei konnten beispielweise in Bezug auf die Langlebigkeit von Produkten bereits wichtige Verbesserungen erzielt werden: Neu soll der Bundesrat einen Reparatur-Index einführen können, wie dies in Belgien vorgesehen ist und in Frankreich bereits umgesetzt wurde . Ein solcher Index zugunsten von mehr Transparenz bezüglich der Reparierbarkeit erlaubt es Konsument*innen, vermehrt Kaufentscheide zu treffen, die im Sinne der Kreislaufwirtschaft sind. Auch die Wiederverwendung, ein zentraler Pfeiler der Kreislaufwirtschaft, soll eine höhere Stellung als bisher einnehmen.

Die Beratung ist noch nicht abgeschlossen und swisscleantech wird sich weiterhin für Verbesserungen im Sinne der Mitglieder einbringen. So muss beispielsweise die Aufweichung des kantonalen Abfallmonopol so gestaltet werden, dass Branchenlösungen gefördert werden und die öffentliche Hand die Gewissheit hat, dass die Sammlungen langfristig bestehen. So führt die Revision des Umweltschutzgesetzes zu noch mehr Ressourceneinsparungen – und damit zu mehr Klimaschutz.