Die Schweiz braucht mehr Wagniskapital, um Cleantech-Startups zur Marktreife zu bringen


Die Schweiz verfügt im Bereich «Cleantech» über eine sehr lebhafte Startup-Szene. Damit sich diese Unternehmen mit ihren Innovationen erfolgreich am Markt etablieren können, benötigen sie Wagniskapital. Eine neue Studie von ecos zeigt, dass hier eine Finanzierungslücke besteht. Mit einem neuen Fonds könnte dieser Zukunftssektor gestärkt werden.

Cleantech-Startup spielen angesichts der ökologischen Herausforderungen eine zentrale Rolle. Doch die Jungunternehmen können ihr Potenzial nur beschränkt ausschöpfen, wie die Machbarkeitsstudie «Swiss Cleantech Later Stage Venture Fund» des Beratungsunternehmens ecos deutlich macht. Der von der Gebert Rüf Stiftung, dem Bundesamt für Umwelt BAFU und swisscleantech unterstützte Bericht zeigt, dass die Rahmenbedingungen für Schweizer Startups im Cleantech-Bereich ungenügend sind.

Finanzierungslücke bremst die Entwicklung

Cleantech-Startups fehlt es an Wagniskapital. Dies trifft vor allem auf die Validierungsphase zu, wenn Prototypen weiterentwickelt und die Infrastruktur für die Massenproduktion hochgefahren werden müssen. Die Entwicklung zur Marktreife wird auch dadurch erschwert, dass der Cleantech-Bereich im aktuellen Umfeld die ökologischen Vorteile nicht vollständig ausspielen kann. CO2-Emissionen und andere Umweltkosten wie Biodiversitätsverlust werden noch ungenügend oder gar nicht in den Preisen abgebildet, im Energiesektor bestehen zudem regulatorische Unsicherheiten.

«In der Schweiz fehlt es an Wagniskapital, das Cleantech-Startups in der Wachstumsphase benötigen. Im Vergleich mit dem Medtech- und Biotech-Sektor hat sich hier bis heute keine Risikokapital-Kultur etabliert. Damit dieser Zukunftsbereich sein Potenzial ausschöpfen kann, müssen bestehende Hindernisse beseitigt werden», sagt Projektleiter Marco Grossmann, Partner bei ecos.

Anschubmassnahmen für ein Cleantech-Ökosystem

Die Studie zeigt konkrete Handlungsempfehlungen auf, wie sich in der Schweiz ein Cleantech-Ökosystem entwickeln kann. In einer ersten Phase wird eine philanthropische und/oder staatliche Unterstützung vorgeschlagen, um Vernetzung, Sichtbarkeit und Internationalisierung der Startups zu verbessern und das Schweizer Cleantech-Ökosystem weiterzuentwickeln. Diese Anschub-Massnahmen würden den Boden vorbereiten, damit sich ein kommerzieller Cleantech-Venture-Fonds mit Fokus auf Schweizer Startups etablieren kann.

«Die Schweizer Wirtschaft muss klimatauglich werden. Mit ihren innovativen Ideen sind die Schweizer Cleantech-Unternehmen in einer einzigartigen Situation. Doch der Wandel findet nicht von alleine statt. Damit sich die Startups im Markt etablieren können, brauchen sie Kapital. Hier legt die Machbarkeitsstudie von ecos den Finger auf einen Schwachpunkt der Schweiz. Politik, Wirtschaft und Investoren sind nun gefordert, diese Finanzierungslücke zu schliessen», sagt Carsten Bopp, Präsident von swisscleantech.

 

Weitere Informationen

Machbarkeitsstudie «Swiss Cleantech Later Stage Venture Fund» 

Für Fragen zur Studie steht Studienleiter Marco Grossmann von ecos, zur Verfügung: Telefon: +41 61 205 10 36, E-Mail: marco.grossmann@ecos.ch