Versorgungssicherheit: Der Bundesrat ist am Ball


Mit der laufenden Revision der Energieförderungsverordnung verpasst der Bundesrat die Chance, die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Nötig sind neue Anreize für den Ausbau erneuerbarer Energie. Bürokratische Hürden müssen abgebaut werden.

Der Bundesrat will die Speicherkapazitäten im Energiesektor ausbauen. Dies schlägt er mit der laufenden Revision der Energieförderungsverordnung (EnFV) vor. swisscleantech begrüsst diese Neuerung. Sie reicht aber nicht aus, um die Versorgungssicherheit zu verbessern. Vielmehr braucht es neue Anreize, um die Produktion von erneuerbarem Winterstrom anzukurbeln. Dazu können verschiedene Technologien beitragen: Windturbinen weisen häufig einen Winterstromanateil von 60% aus, und bereits standardmässige PV-Anlagen produzieren etwa 30% ihres Stroms im Winter. Zudem kann der Winterertrag von Photovoltaikanlagen mit Fassadenmodulen, bifazialen Modulen sowie Anlagen im Berggebiet gesteigert werden.

Keine Senkung der Einmalvergütung

Eine weitere Senkung der Einmalvergütung für kleine Photovoltaikanlagen, wie sie der Bundesrat ebenfalls vorschlägt, lehnt swisscleantech ab. Dies würde den Ausbau ausgerechnet in jenem Marktsegment gefährden, das derzeit noch wächst. Mit Blick auf die Ausbauziele ist eine Anpassung zum jetzigen Zeitpunkt deshalb falsch. Vielmehr ist es nötig, die Bewilligungspraxis zu vereinfachen.

Was es braucht, sind neue Anreizmodelle für Photovoltaikanlagen ohne Eigenverbrauch. Für diese Anlagen lohnen sich Investitionen heute nicht, und so bleibt ein erhebliches Potential auf grossen, gut geeigneten Dachflächen ungenutzt.

Eigenverbrauch fördern

Die in der Revision der Energieverordnung (EnV) vorgeschlagene Präzisierung bei Zusammenschlüssen zum Eigenverbrauch (ZEV) begrüsst swisscleantech. Damit wird es leichter, diese für eine erneuerbare Energiezukunft wichtigen Projekten zu realisieren.