Voll engagiert für die nächsten zehn Jahre


swisscleantech hat das 10jährige Bestehen mit 200 Mitgliedern und Freunden gefeiert. Die Vertreter aus Wirtschaft und Politik waren sich einig: der Verband hat viel erreicht, doch mit Blick auf den Klimawandel bleibt sehr viel zu tun, um die Wirtschaft klimatauglich zu machen.

Artikel
von swisscleantech
15.11.2019

Begrüsst werden die Gäste im Bierhübeli in Bern von den fröhlichen Klängen der Soul- und Funkband Soulmaniacs. Im vollen Festsaal ist von Anfang an klar: Hier treffen sich Menschen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, die etwas bewegen wollen. «Reframe the Frame» lautet das Motto des Jubiläumsanlasses, und das passt ebenso gut auf die Anfänge von swisscleantech vor 10 Jahren wie auf die jetzt anstehenden Aufgaben.

Die von SRF-Moderatorin Sonja Hasler souverän geleitete Diskussion macht deutlich: Seit der Gründung 2009 bewegt swisscleantech Politik und Gesellschaft und zeigt Lösungen für eine klimataugliche Wirtschaft auf. Nick Beglinger, Gründer und Ehrenpräsident von swisscleantech, erinnert daran, dass ihn Bundesrätin Doris Leuthard vor zehn Jahren zur Gründung des Verbands motiviert hatte. «Der Verband hat einiges einstecken müssen, aber auch viel erreicht.» Nick Beglinger dankt auch swisscleantech Geschäftsführer Christian Zeyer, der sich von Anfang an für den Verband engagiert hat.

Wie es der Verband schaffte, sich als Stimme der nachhaltigen Wirtschaft zu etablieren, zeigt Franziska Barmettler auf, ehemalige Co-Geschäftsführerin, heute Vorstandsmitglied von swisscleantech und Leiterin Nachhaltigkeit bei IKEA Schweiz. Mit der Lancierung der «Cleantech Strategie Schweiz» und der «Cleantech Energiestrategie» habe der Verband schon sehr früh aufgezeigt, dass der Umbau der Schweizer Energieversorgung technisch machbar und wirtschaftlich vorteilhaft ist.

Wer würde den Verband heute gründen, falls es ihn nicht schon gäbe? Auf die Frage von Sonja Hasler blickt Carsten Bopp, Präsident swisscleantech, zu den Mitgliedern im Saal. «Ich bin überzeugt, dass wir uns gleich hier zu einer Bewegung zusammenschliessen würden.» Denn es brauche einen Verband, der die progressive Wirtschaft vertritt. Der Wille, sich zu engagieren, sei gross.

Auf spielerische Weise brachte die Crew von Improphil, dem renommierten Schweizer Improvisationstheater, die swisscleantech Geschichte  auf die Bühne. Witzig in Worten, gefühlvoll im Gesang, etwas mit einer Ballade über den Ausstieg aus fossiler Energie. Good bye CO2, es ist vorbei.

Zuvor noch befragt Sonja Hasler Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik dazu, wie die Zukunft klimatauglich gestaltet werden kann. Antonin Guez, CEO von ENGIE Schweiz, zeigt auf, welche Herausforderungen sich dem globalen Energiekonzern stellen. Auch erklärt er, weshalb er die Initiative CEO4climate unterstützt und sich so für einen griffigen Klimaschutz engagiert. Cornelia Luchsinger, Key Account Manager der Zürcher Kantonalbank, legt den Fokus auf die Rahmenbedingungen und darauf, dass es neue Investitionsanreize für erneuerbare Energie brauche. «Hier spielt swisscleantech eine wichtige Rolle».

Von Robert Frigg, Innovator in der Medizinaltechnik und Ehrendoktor der Medizin, will Sonja Hasler wissen, was sich im Klimaschutz vom Gesundheitssektor lernen lasse. Damit sich ein neues Produkt durchsetze, müssten der Zeitpunkt und die Partner stimmen. Aber das allein reicht nicht: «Es braucht einfach Geld, damit Innovationen Erfolg haben.» Die Sicht aus Wirtschaft und Politik bringt schliesslich Jürg Grossen ein, Unternehmer, Präsident der GLP Schweiz und Vorstandsmitglied von swisscleantech. In den letzten zehn Jahren sei das Bewusstsein für Klimaschutz in der Wirtschaft deutlich gestiegen. Für swisscleantech sieht er bei der Revision des CO2-Gesetzes denn auch eine zentrale Rolle. Zum Schluss rief er die Mitglieder auf, neue Unternehmen für den Verband zu mobilisieren. «Je breiter die Abstützung, desto mehr kann der Verband bewirken».

Fotogalerie (© Thomas Hodel)