Änderung der Energieförderungs-Verordnung: Stellungnahme


swisscleantech begrüsst die vorliegende Änderung der Energieförderungsverordnung (EnFV). Sie bringt für die nächsten Jahre Planungssicherheit, was den dringend nötigen Zubau der erneuerbaren Energien ermöglicht. Jedoch betrachten wir die Grenze für Auktionen sowie die mangelnde Beachtung von Windenergie als kritisch. Langfristig braucht es aus Sicht von swisscleantech eine Korrektur der Förderpraxis, weg von einer kleinteiligen und komplizierten Förderung und hin zu einer möglichst technologieneutralen Förderung.

Fotografie: André Mendonça

Die Änderung der Verordnung ist ein weiteres Puzzlestück, das es für den beschleunigten Ausbau von erneuerbaren Energien braucht. Besonders begrüssen wir, dass das Bundesamt für Energie die Anwendung von Investitionsbeiträgen mit der Durchführung von Auktionen verbinden will. Denn die Regelung der Förderung über Investitionsbeiträge reduziert die Kapitalkosten zu günstigen Konditionen, verhindert eine längerfristige staatliche Anbindung an die Produzent*innen und belässt das unternehmerische Risiko bei den privaten Unternehmen statt bei der Allgemeinheit.

Teilnahmebedingungen bei Auktionen für Photovoltaikanlagen ändern

Die Untergrenze von 100 kW Peak bei Auktionen für Photovoltaikanlagen betrachtet swisscleantech als unangemessen, da diese einen grossen Anteil an mittelständischen Unternehmen von den Auktionen ausschliessen würde – ohne umfassende Konzernstruktur mit spezialisierter Rechtsabteilung gestaltet sich die Teilnahme an solchen Auktionen als schwierig und ist mit hohen Verwaltungskosten verbunden. Eine Grenze vom 500 kW Peak ist hier zielführender.

Das Potenzial der Windkraft nutzen

Zudem muss der Windkraft mehr Platz eingeräumt werden, auch wenn die Photovoltaik zurzeit und zu Recht viel Aufmerksamkeit geniesst. Wind birgt gerade für die Winterstromversorgung viel Potenzial, generiert heute aber lediglich 0.2% des Schweizer Stromverbrauchs – das muss sich ändern. In anderen europäischen Ländern gehört die Windenergie bereits heute zu den tragenden Säulen der Versorgung und deckte gemäss WindEurope 2020 rund 16% des gesamten europäischen Stromverbrauchs.

Langfristig betrachtet wird die Schweizer Energieförderungspraxis unnötig komplizierter

 Anstelle einer Annäherung an eine möglichst technologieneutrale Förderung wird die Förderung immer kleinteiliger und komplizierter organisiert. Dass beispielsweise steil stehende Solarpanels Förderbeiträge unabhängig von ihrer Höhenlage (und somit von ihrer Winterstromproduktion) zugesprochen bekommen, ist nicht wünschenswert – vor allem unter der Annahme, dass die Schweiz insbesondere in der Winterstromproduktion vor Herausforderungen steht.

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