Cleantech konkret in Bern

Im Rahmen der Berner Cleantech Konferenz am 21. März stellt swisscleantech zudem den ‚Cleantech Kompass’ vor. Diese Plattform macht es für Kunden möglich, Cleantech Firmen und deren Produkte und Leistungen systematisch zu finden. So können zum Beispiel Gemeinden den Kompass nutzen, um Anbieter für Energiestadt-Massnahmen zu finden.

Cleantech fassbar machen
Eine grüne Wirtschaft als Ganzes und die Energiewende im Speziellen sind ohne innovative Cleantech Lösungen aus der Wirtschaft nicht umsetzbar. 18 swisscleantech Mitglieder bieten interessante Einblicke in ihr existierendes Cleantech Sortiment. Dazu zählen energiesparende Produkte wie LED Leuchten, erneuerbare Energien wie Photovoltaik-Anlagen und Systemdienstleistungen wie Gebäudetechnik-Lösungen, Messgeräte und Smart Meters, sowie Entsorgungssysteme und Kommunikationslösungen.

Cleantech Kompass 
Wie finden Kunden passende Clenatech Lösungen? Das war die Ausgangsfrage zur Entwicklung des Cleantech Kompass, der als Gemeinschaftsprojekt zwischen dem Wirtschaftsverband swisscleantech und der Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Bern lanciert wurde. Diese neue Plattform, in welcher bereits 350 Cleantech Firmen systematisch nach ihren Produkten und Aktivitäten erfasst sind, ermöglicht es Akteure zu identifizieren, die sich durch Ressourceneffizienz und geringe Emissionen auszeichnen. Als erster Schweizer Kanton der den Cleantech Kompass in der Praxis einsetzt, verbucht der Kanton Bern bisher die meisten Einträge mit über 50 registrierten und damit systematisch klassifizierten Unternehmen. Weitere Kantone haben ihr Interesse bekundet.

Energiestadt-Massnahmen für Gemeinden
Eine wichtige Etappe wurde auch mit dem Projekt ’Energiestadtmassnahmen für Gemeinden’ erreicht: ab sofort können kommunale Entscheidungsträger Partner für die Umsetzung von Energiestadt-Massnahmen bequem über den Kompass suchen. „Lösungssuchende und Lösungsanbieter werden so effizient zusammengeführt. Nicht zuletzt wird dadurch auch ein Beitrag zur Stärkung von Cleantech Innovation und deren Umsetzung geleistet“, sagt Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech. 

Besuchen Sie uns
swisscleantech ist Veranstaltungpartner der Cleantech City und steht Ihnen für weitere Auskünfte gerne vor Ort zur Verfügung:

  • Am Gemeinschaftsstand von swisscleantech (19.-21. März 2013)
  • Am Parlamentarier-Rundgang der Parlamentarischen Gruppe Cleantech (19. März 2013)
  • An der Berner Cleantech Konferenz (21. März 2013)

Am swisscleantech Gemeinschaftsstand sind folgende Firmen vertreten:

  • Aartesys AG
  • ElektroLink AG & Elektroplan AG
  • Beat Bucher AG
  • Landis&Gyr AG
  • Binkert Druck AG
  • Saia-Burgess Controls AG
  • Cofely AG
  • Solvatec AG
  • green-cube.org & Genossenschaft Wasserwirbelkraftwerke Schweiz
  • TRITEC Schweiz AG

Mit eigene Ständen vertreten sind:

  • Amstein + Walthert AG
  • Erdgas Zürich AG
  • Endress+Hauser Metso AG
  • Schneider Electric Schweiz AG
  • Energie Wasser Bern
  • Tetra Pak Schweiz AG mit dem Verein Getränkekarton-Recycling Schweiz

Nationalrat läutet Energiewende ein

Erfreulich ist diese Entwicklung für das Solargewerbe und die Hausbesitzer, welche unter diesen unklaren Bedingungen besonders litten.

Gleichzeitig entlastet die Vorlage stromintensive Unternehmen von den Kosten der Energiewende. „Stahl- und Papierproduzenten zum Beispiel sind einem heftigen internationalen Wettbewerb ausgesetzt. „Da befürworten wir die Entlastung“, betont Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech. Voraussetzung sei aber, dass das eingesparte Geld zumindest teilweise in Effizienzprojekte fliesse. Von der beschlossenen Regelung profitieren laut Bundesamt für Energie weniger als 1% aller Schweizer Firmen. „Wenn wir diese Firmen entlasten, sichern wir Arbeitsplätze, ohne die anderen Firmen und die Haushalte übermässig zu belasten“, fügt Beglinger an.

Weitergehende Entlastungen von Firmen lehnt swisscleantech klar ab. „Eine Entsolidarisierung zwischen Wirtschaft und Privathaushalten gefährdet die Energiewende. Dies ist nicht im Interesse der grünen Wirtschaft“, meint Beglinger.

Für swisscleantech ist es richtig, dass die Cleantech Initiative abgelehnt und die parlamentarische Initiative 12.400 angenommen wurde. Nicht die Cleantech Initiative, sondern die Energiestrategie 2050 und der Aktionsplan Grüne Wirtschaft sind die richtigen Instrumente, um eine grüne Wirtschaft zu realisieren. Alleine schon der Name der Cleantech Initiative sei irreführend: „Cleantech meint nicht Photovoltaik-Panels und Biogasanlagen, sondern geht weit über den Bereich der Erneuerbaren Energien hinaus“, betont Nick Beglinger. „Wenn wir die grüne Wirtschaft realisieren wollen, ist jede Branche gefordert, mehr Wertschöpfung mit weniger Ressourcen und tieferen CO2-Emissionen zu generieren.“ Ausserdem gelte es, das richtige Mass zwischen überrissenen Forderungen und dem bremsenden Status quo zu finden. Die parlamentarische Initiative 12.400 weist hier den richtigen Weg.

 

Stellungnahme Strategie Stromnetze

swisscleantech begrüsst die Strategie Stromnetze (Entwurf des Detailkonzepts im Rahmen der Energiestrategie 2050). Als wichtigste Herausforderungen identifiziert swisscleantech die Anbindung an das Europäische Stromnetz, den intelligenten Ausbau des Verteilnetzes (inkl. dezentrale Speicherung), die Beschleunigung des notwendigen Ausbaus unter frühzeitigem Einbezug neuer Technologien sowie die konsequente Überarbeitung der Bedarfsplanung neuer Leitungen.

 

Energie bitte wenden. Jetzt.

Die Energiestrategie 2050 des Bundes ist ein erster wichtiger Schritt in diesem Prozess, weist aber noch Verbesserungspotenzial auf.

Die Fakten auf den Tisch
Die Fakten sprechen für die Energiewende. Dies zeigt ein im Auftrag von swisscleantech durchgeführter Vergleich von den 13 wichtigsten Schweizer Studien zur Energiewende. Die Resultate der Wenigen, die wirklich gerechnet haben, sind vergleichbar. Zu den vehementesten Gegnern der Wende gehören jene, die nicht rechnen. Ihre Skepsis wird mit qualitativen/emotionalen Argumenten begründet. „Die Energieversorgung ist zu wichtig, um eine Glaubensfrage zu sein. Für uns zählen die Fakten. Jetzt ist Zeit für Lösungen, nicht Angstmacherei”, betont Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech.

Lohnt es sich wirtschaftlich?
Der Studienvergleich zeigt, dass die Mehrkosten einer Energiewende im Vergleich zu keiner Energiewende ca. 50–100 Mrd. Franken bis 2050 betragen, je nach Referenzszenario. Dies sind ca. 2 Mrd. Franken pro Jahr über 40 Jahre. Gemessen an der Wichtigkeit von Energie und einer Volkswirtschaft mit einem jährlichen BIP von knapp 600 Mrd. Franken ist dies zu verkraften.
Diese ‘netto Kosten’ schliessen gewichtige Zusatzeffekte der Energiewende aber noch aus. Dazu gehören verminderte Risiken (nukleare Risiken, Risiken des Klimawandels, Abhängigkeit vom Ausland), die Schaffung von lokalen Arbeitsplätzen, tiefere Gesundheitskosten (z.B. durch weniger Abgase) sowie Know-How und Positionierungs-Vorteile für Export, Tourismus und den Cleantech Standort Schweiz.
Mittels Gleichgewichtsmodellen können solche Zusatzeffekte einbezogen    und die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der Energiewende untersucht werden. Das Resultat, wie u.a. durch die ETH bestätigt, zeigt: Die Auswirkungen sind gering; je nach Modell und welche Zusatzeffekte berücksichtigt werden ergibt sich ein leichter Wohlstandsverlust aber auch ein leichter Wohlstandsgewinn. Man kann von Werten zwischen minus 0.5% und plus 2.0% BIP- Wachstum ausgehen. „Die Energiewende ist wirtschaftlich verkraftbar. Dies wird auch durch die jüngst von der economiesuisse präsentierte KOF-Studie nicht in Frage gestellt“, fasst Rolf Iten, Geschäftsführer von Infras, zusammen.

Die Umsetzung ist zentral
Wirtschaftsfreundlich umgesetzt lohnt sich die Wende für die Schweiz. Für swisscleantech ist es unverständlich, wie hartnäckig sich der Widerstand gewisser Wirtschaftskreise zeigt. „Die Schweiz ist immer dann gut gefahren, wenn sie die Nase im Wind hatte. Noch heute profitieren wir vom Pioniergeist während der Industrialisierung. Diesen Vorsprung sollten wir nicht preisgeben”, meint Dr. Christian Zeyer, Hauptautor des Cleantech Energiemodells.
swisscleantech plädiert für eine effiziente Umsetzung, ohne Warteschlaufe. “Wir können wenden. Anstatt Fehler zu suchen, sollen jetzt bitte Alle bei den Lösungen mithelfen. Wir müssen gemeinsam die überreife Neuausrichtung unserer Energiepolitik zügig und wirtschaftsfreundlich umsetzen“, kommentiert Nick Beglinger. „Mit vereinten Kräften wird die Energiewende zu einem Schweizer Erfolg”.

Energiestrategie 2050 als wichtigen Schritt
Die Energiestrategie 2050 des Bundes ist aus Sicht der grünen Wirtschaft noch nicht perfekt – sie bietet jedoch eine gute Grundlage. Seitens swisscleantech wird auch das zweistufige Vorgehen begrüsst. Mit der ersten Phase kann auf bisherigen Instrumenten aufgebaut und so rasch und unbürokratisch der Energiewende den nötigen Impuls verliehen werden. Ab 2021 greift eine schlanke und effiziente Ökologische Steuerreform.
Dem ’Dreieck Erneuerbare Energien – Speicherung – Netz’ gilt es eine besondere Bedeutung beizumessen. Dem Ausstieg aus den fossilen Energien muss ebenso viel Gewicht gegeben werden wie dem Ausstieg aus Atom. Es ist eine klare Regelung der KKW-Laufzeiten festzulegen. Ein Kontingent für die Photovoltaik ist berechtigt, soll aber substantiell angehoben werden. Die Mobilität muss einen grösseren Beitrag leisten. Und die Einhaltung der Klimaziele soll als klare Rahmenbedingung vorgegeben sein. Vor diesem Hintergrund lehnt swisscleantech auch die vorgeschlagene WKK-Förderung ab und bietet mit Ausbau von Wärmeverbundleitungen eine Alternative.

Über swisscleantech
Der Wirtschaftsverband swisscleantech (www.swisscleantech.ch) steht für eine nachhaltige und liberale Wirtschaftspolitik. Er ist die Stimmen der grünen Wirtschaft und bündelt die Kräfte jener Unternehmen die der nachhaltigen Entwicklung auf internationaler Ebene Wert einräumen und eine Cleantech Ausrichtung der Schweiz aktiv unterstützen. Cleantech gilt dabei als Qualitätsmerkmal für ressourceneffizientes und emissionsarmes Wirtschaften – und hat für alle Branchen Relevanz. Nebst politischer Meinungsvertretung bietet    swisscleantech Mitgliederdienstleistungen an (Datenbank, Newsservice, Veranstaltungen, Fokusgruppen) und unterstützt Referenzprojekte im In- und Ausland. swisscleantech vertritt über 310 direkte Firmenmitglieder und über 20 Branchenverbände.

Bund unterschätzt Photovoltaik Potenzial massiv

In einem Hintergrundbericht zur Cleantech Energiestrategie legt swisscleantech seine Überlegungen dar.

swisscleantech berechnet für das Jahr 2020 eine Solarstromproduktion von 2.6 TWh und sieht für das Jahr 2050 ein realistisches Potenzial von 22.7 TWh. Der Bund hingegen geht in seiner Energiestrategie von einer Produktion von 0.52 TWh in 2020 respektive 11.1 TWh in 2050 aus. Dies ist ein Vielfaches weniger. Ein Vergleich mit weiteren Akteuren zeigt, dass der Bund mit seinen Einschätzungen an der unteren Grenze der Bandbreite liegt und swisscleantech im oberen Mittelfeld. Der Branchenverband Swissolar rechnet 2025 mit Werten die 8 bis 10 mal höher sind. Auch die ETH und Zulieferer wie Meyer Burger oder Oerlikon Solar mit deutlich mehr.

In einem heute veröffentlichten Hintergrundbericht hat swisscleantech die seinem Potenzial zu Grunde liegenden Überlegungen und Parameter dargelegt:

  • vorhandene Gebäudefläche in der Schweiz: eine Solarstromproduktion von 22.7 TWh in 2050 entspricht  einer Gesamtfläche der Photovoltaik von 113 km2. Bereits heute weist der  schweizerische Gebäudepark eine Grundfläche von rund 400 km2 Dachflächen auf. Davon wird 1/3 als für die Photovoltaik geeignet eingestuft. Die benötigte Dachfläche ist demnach bereits heute vorhanden und stellt somit nicht den limitierenden Faktor der Solarenergie dar. Dies auch wenn Freilandflächen nur zurückhaltend für die Produktion von Solarstrom eingesetzt werden.
  • Entwicklung der Solarindustrie: Um eine Überhitzung der Solarbranche zu verhindern (Beispiel Deutschland, Spanien und Italien), setzt sich swisscleantech für ein natürliches und moderates, aber engagiertes Wachstum der Solarindustrie ein. Trotz einer jährlichen Erhöhung der Solarstromproduktion wird bei swisscleantech ein Wachstum von über 50% über mehrere Jahre ausgeschlossen.
  • Markt für die Solarenergie und vorhandene Fachkräfte: Da die Solarenergie aufgrund täglicher und saisonaler Zyklen variiert, wird das Marktpotenzial sowohl von der Nachfrage, wie auch von den Möglichkeiten der effizienten Speicherung und Verteilung bestimmt.  Zudem muss bei einem Zubau gemäss swisscleantech die Montagekapazität von 2014 bis 2018 rund vervierfacht werden.
  • Technologie- und Effizienzentwicklung: Die Photovoltaik-Industrie hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt. Swisscleantech geht bei Neuanlagen von einem eher konservativen Effizienzzuwachs von 64% pro m2 bis 2050 aus.
  • Speichermöglichkeiten: Aufgrund der wetter- und saisonbedingten Schwankungen der Produktion von Solarstrom stellt dessen Speicherung eine essentielle Voraussetzung für ein stabiles Stromversorgungssystems dar. Systemanalysen von swisscleantech zeigen, dass mit der Anwendung von dezentralen Kurzzeitspeichern und Pumpspeicherkraftwerken, ergänzt durch Grünstromimporte die Versorgungssicherheit insgesamt gewährleistet werden kann.

Stellungnahme Energiestrategie 2050

Die Vorlage ist ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Gemeinsam mit der ‚Strategie Stromnetze Schweiz’ und dem ‚Aktionsplan Koordinierte Energieforschung Schweiz’ wird eine gute Basis für den Umbau des Schweizer Energiesystems gelegt. Gleichzeitig sind die vollständige Öffnung des Schweizer Strommarkts und der Abschluss eines Energieabkommens mit der EU rasch umzusetzen.

Das Massnahmenpaket muss noch  griffiger und liberaler werden. Zudem ist der Fokus zu sehr auf den Strom gerichtet. Die Chance der Energiestrategie 2050 liegt darin, ein geordneter Ausstieg aus der nuklearen und aus der fossilen Energie sowie ein geordneter Einstieg in eine erneuerbare Energiezukunft zu erreichen.

 

Vorgezogene Änderung Energiegesetz

swisscleantech begrüsst die Zielsetzungen der Vorlage und die vorgeschlagenen Änderungen des Energiegesetzes (EnG). Die forcierte Förderung der erneuerbaren Energien und die Vermeidung von Wettbewerbsnachteilen für die stromintensiven Unternehmen sind im Sinne der Energiestrategie 2050 und sollen vorgezogen implementiert werden. swisscleantech empfiehlt, dass gleichzeitig das Kontingent für die PV vergrössert wird. Das Ziel der Erhöhung muss sein, ein organisches Wachstum der Branche sicherzustellen. Die Anhebung des Deckels bei der PV soll ein kontinuierliches Wachstum der Solarbranche ermöglichen, so dass 2020 ein jährlicher Neuzubau von ca. 500MW erreicht werden kann.

 

Wirtschaftliche Chancen der Energiewende müssen im Zentrum stehen

Unterstützt wurden diese Aussagen von Praxisbeispielen, die von Vertretern der Energiewirtschaft und des Gewerbes vorgestellt wurden. Die anwesenden Wirtschaftsvertreter verlangen von den anderen Akteuren der Wirtschaft, die Energiewende proaktiv mitzugestalten.

Die Energiewende stellt aus Sicht von swisscleantech eine einzigartige Chance für die Schweizer Wirtschaft dar. „Wenn wir es richtig machen, sind die volkswirtschaftlichen Auswirkungen der Energiewende netto positiv“, sagt Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech.

Investitionen schaffen Arbeitsplätze
Die wirtschaftlichen Vorteile ergeben sich aus einer bedeutend höheren Wertschöpfung im Inland. Wichtige Treiber sind die geringeren Energie-Betriebskosten dank Effizienz-massnahmen, die lokale Energieproduktion und ausgelöste Innovations-Impulse. „Der nötige Umbau unserer Energieversorgung löst Investitionen aus. Dies bedeutet neue Arbeitsplätze und Tätigkeitsbereiche für KMUs“, erläuterte Marcel Schweizer, Präsident des Gewerbeverbandes Basel-Stadt.

Vor diesem Hintergrund sind die Mehrkosten von rund 80 Mrd Franken bis 2050 eine lohnende Investition – ihnen steht ein jährliches BSP von 580 Mrd Franken gegenüber. „Die Schweiz verfügt über eine ausreichende Finanzkraft, das erforderliche Know-How und das nötige Praxiswissen in den KMUs. Wer soll die Energiewende umsetzen wenn nicht die Schweiz?“, so Beglinger.

Schweiz wird zum Cleantech Standort
Die Energiewende verringert die Abhängigkeit der Schweiz von Energielieferungen aus dem Ausland. Sie verringert zugleich die Risiken, die mit der heutigen Energieproduktion verbunden sind. Die Schweiz positioniert sich damit verstärkt als ein global relevanter Cleantech Standort. Davon profitiert die gesamte Schweizer Wirtschaft.

Energiewende braucht Planungssicherheit
Voraussetzungen für den Erfolg sind klare und verlässliche Rahmenbedingungen und marktwirtschaftliche Instrumente. Dann lohnt sich der Einsatz der vorhandenen Technologien. „Mit Projekten wie dem grössten Batteriespeicher in Dietikon sowie Investitionen in erneuerbare Energieinfrastruktur im In- und Ausland setzt die EKZ die Energiewende bereits heute um. Damit wir unseren Beitrag zur Energiewende verstärken können, ist EKZ und die Branche auf Planungssicherheit angewiesen“, betonte Jürg Kessler (EKZ).

Atomausstieg und Klimapolitik gehören zusammen
Der Verband stützt seine Aussagen auf Modellberechnungen der vergangenen 18 Monate. Die Annahmen und Resultate wurden mit über 100 Firmenvertretern und Fachexperten analysiert. „Unsere Zahlen stimmen mit jenen von Prognos in weiten Teilen überein. Im Gegensatz zur Bundesratsstrategie gibt es in der Cleantech Energiestrategie jedoch keinen Widerspruch von Atomausstieg und Klimapolitik“, erläuterte Christian Zeyer, Hauptautor des Cleantech Energiemodells. Das Einhalten der Klimaziele führt bei swisscleantech zu einem kontinuierlichen Anstieg des Stromverbrauchs auf 80TWh bis 2050. Dabei wird der Verbrauch fossiler Energien mit einem verstärkten Einsatz der Elektromobilität und von Wärmepumpen ersetzt. Weiter setzt swisscleantech beim Import auf Grünstrom statt auf Gas für Gaskraftwerke.

Cleantech Energiestrategie
Mit der Cleantech Energiestrategie will swisscleantech einen fundierten und von der Wirtschaft getragenen Diskussionsbeitrag leisten. Die Strategie basiert auf einem von Ernst&Young geprüften Energiemodell (hinsichtlich seiner arithmetischen Funktionalität) und vereint das Know-how von über 100 Firmenvertretern und Fachpersonen via den 10 swisscleantech Fokusgruppen. Ziel ist eine wirtschaftsfreundliche und konsequente Umsetzung der Energiewende.

 

Die Richtung stimmt – die grüne Wirtschaft geht weiter

swisscleantech begrüsst das Massnahmenpaket des Bundesrates als ersten wichtigen Schritt. Damit die Energiewende jetzt rasch angeschoben werden kann, ist es sinnvoll auf existierenden Instrumenten zur Förderung der Energieeffizienz und den erneuerbaren Energien aufzubauen. Es gilt nun, das vorliegende Massnahmenpaket zu optimieren und dabei die verschiedenen Branchen einzubeziehen. Die Massnahmen müssen möglichst unbürokratisch und marktwirtschaftlich gestaltet sein, auf Preissignale setzen und den Übergang hin zu einer ökologischen Steuerreform begünstigen. „Vor diesem Hintergrund ist es fraglich, ob ein Zertifikatesystem für EVUs der richtige Weg darstellt. Als Alternative wäre eine Effizienzabgabe auf Strom denkbar“, kommentiert Nick Beglinger.

„Für swisscleantech geht es bei der Energiewende um mehr als um den Ausstieg aus der Kernenergie, es geht um den Ausstieg aus den fossilen Energien“, sagt Nick Beglinger, Präsident des Wirtschaftsverbandes swisscleantech. Diesem Anspruch wird der Bundesrat mit seinem Massnahmenpaket nur teilweise gerecht. So können mit den vom Bundesrat vorgestellten Massnahmen die CO2-Ziele nicht erreicht werden.

swisscleantech freut sich auf einen offenen Austausch mit allen Akteuren und wird sich für eine wirtschaftsfreundliche Umsetzung der Energiewende einsetzen. “Aus wirtschaftlicher Sicht gibt es keinen Grund, die Energiewende auf morgen zu verschieben. Der Energieumbau lohnt sich”, so Beglinger.

An der Pressekonferenz vom 4. Oktober 2012, 9:45 Uhr, Kulturcasino Bern präsentiert swisscleantech die Version 3.0 der Cleantech Energiestrategie. Diese setzt auf:

·        fixe Laufzeiten für Kernkraftwerke

·        Grünstrom- statt Gasimporte

·        1 Tonne CO2 pro Kopf bis 2050

 

Links zu weiteren Informationen:

Medienmitteilung des Bundesrates 

 

swisscleantech bringt die führenden Organisationen von Biomimicry nach Zürich

Vom 29. bis 31. August bringt der Wirtschaftsverband swisscleantech als Mitinitiator erstmals die führenden Unternehmer und Wissenschaftler zum Thema Biomimicry und Finanzierung nach Zürich. 

Vom 29. bis 31. August treffen sich die führenden Akteure der Biomimicry Szene in Zürich. Unter dem Titel „Biomimicry Innovation and Finance Summit“ kommen erstmals ca. 100 Wissenschaftler und Firmenvertreter aus den USA und über zehn europäischen Ländern zusammen. Der Anlass ist das europäische Pendant zur US Biomimicry Konferenz die bi-jährlich in San Diego stattfindet. In den Zwischenjahren soll die Konferenz in Zürich stattfinden. 

Der Summit hat das Ziel, die Bedeutung des Themas Biomimicry bei Wissenschaft und Wirtschaft zu verankern und schliesslich die privaten Investitionen im Bereich Biomimicry anzukurbeln. Als wichtiger Standort der Wissenschaften und der Finanzbranche ist die Schweiz besonders gut gerüstet, um das Biomimicry-Potential zu heben und marktreife Produkte zu entwickeln. 

„Mit Biomimicry erschliessen wir systematisch Wissen aus der Natur. Das ist für eine grüne Wirtschaft unumgänglich. Biomimicry bietet eine Methodik, die Ressourcen- und Energieeffizienz zu erhöhen“, sagt Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech. „swisscleantech ist überzeugt, dass Biomimicry-Prinzipien gerade Schweizer hightech Unternehmen einen grossen Innovationsschub geben können, und sie so wettbewerbsfähiger machen.“ Prof. André Studart, Professor am Institut für Complex Materials an der ETH Zürich, ist überzeugt: „Biomimicry ermöglicht insbesondere für Biotech und Material Sciences neue Entdeckungen, und ist somit Treiber um die Spitzenposition der Schweiz als Wissens- und Cleantech Standort weiter zu stärken.“ Prof. Studart wird am 30. August am runden Tisch des Summits teilnehmen. 
Eine der bekanntesten Biomimicry Innovationen wurde bereits 1948 vom Schweizer George Mistral, Absolvent der ETH Lausanne, entdeckt und höchst erfolgreich an den Markt gebracht: Der Mechanismus der Klettfrucht diente als Schablone für den heute weltweit eingesetzten Klettverschluss.

Auch in der Medizinaltechnik werden Biomimicry Prinzipien erfolgreich angewandt. Das Innovationshaus Creaholic SA aus Biel hat Naturdesign zusammen mit der Woodwelding SA in den Bereich Medizinaltechnik übertragen. “Die Natur ist Innovationstreiber. Das Beispiel des Bonewelding®, imitiert von Baumwurzeln, zeigt wie Biomimicry Prinzipien erfolgreich im Markt umgesetzt werden können. Unternehmen wie die US-Firma Stryker sind exzellente Beispiele von erfolgreichen Medtech Unternehmen, die Biomimicry anwenden“ sagt Marcel Aeschlimann, geschäftsführender Partner von Creaholic SA.

Partner des Summits sind neben swisscleantech der San Diego Zoo, der Zoo Zürich, Biomimicry 3.8 in Montana (USA), das Wyss Institute an der Universität Harvard in Boston, die Stiftung FFGS in Zürich sowie die US-Firma Ethical Markets
Weitere Informationen und Registrierungsmöglichkeit zum Biomimicry Innovation and Finance Summit finden Sie unter www.biomimicry.ch.
Definitionen: 
 
Biomimicry
Unter Biomimicry, auch bekannt unter den Begriffen Biomimikry, Bionik, Biomimetik oder Biomimese, versteht man die Entschlüsselung der „Erfindungen der belebten Natur“ und ihrer innovativen Umsetzung in Design und Technologie. Durch Jahrmillionen Evolution haben sich die Lebewesen perfekt an die Umwelt angepasst. Biomimicry gibt Anregungen, wie sich in der Natur entwickelte Problemlösungen für technische Produkte, wie auch für gesamte Organisationen und Systeme, verwerten lassen. Heute werden bereits aus Biomimicry inspirierte Lösungen im Bereich Materialtechnik, Architektur, Stadtplanung, Biotech und Design erfolgreich an den Markt gebracht.
 
Cleantech
Cleantech umfasst branchenübergreifend alle Produkte, Dienstleistungen und Prozesse bzw. Business Modelle und vorgelagerte Wertschöpfungsstufen, die einen entscheidenden Beitrag zu einer nachhaltigen Wirtschaft leisten. Dieser Beitrag besteht in einer gesteigerten Ressourceneffizienz, einem geringeren Bedarf an natürlicher Fläche, einem verringerten Ausstoss von Schadstoffen, der Verminderung sonstiger negativer Umwelteinflüsse sowie förderlichen gesellschaftlichen Veränderungen.
 
Über swisscleantech
Der Wirtschaftsverband swisscleantech (http://www.swisscleantech.ch) steht für eine nachhaltige und liberale Wirtschaftspolitik. Er vertritt die Stimmen der grünen Wirtschaft in der Schweiz. Der Verband bündelt die Kräfte aller Unternehmen, welche eine Cleantech Ausrichtung der Schweiz aktiv unterstützen. Cleantech gilt dabei als Qualitätsmerkmal für ressourceneffizientes und emissionsarmes Wirtschaften – und hat für alle Branchen Relevanz. Das Ziel von swisscleantech ist die Schweiz als Cleantech Vorreiter zu positionieren und damit auch einen Beitrag an die nachhaltige Entwicklung auf internationaler Ebene zu leisten. Nebst politischer Meinungsvertretung bietet der Wirtschaftsverband Mitgliederdienstleistungen an (Datenbank, Newsservice, Veranstaltungen, Fokusgruppen) und unterstützt Referenzprojekte im In- und Ausland.